24.02.2016: Verletzte und Feuer: DRK übt Ernstfall im Merck-Stadion am Böllenfalltor
Der DRK Ortsverein Darmstadt-Mitte probte in der diesjährigen Großübung zahlreiche Einsatzszenarien im Merck-Stadion am Böllenfalltor. Rund 30 DRK-Einsatzkräfte simulierten dabei einen Sanitätsdienst bei einem Bundesligaspiel der Lilien und mussten zahlreiche medizinische Notfälle bewältigen. Ziel der Übung war es die Zusammenarbeit mit Feuerwehr und Rettungsdienst unter großen Stressbedingungen zu proben und zu optimieren.
Verzweifelte Hilferufe und schmerzerfüllte Schreie gellen aus dem mit Rauch erfüllten Spielertunnel unter der Haupttribüne. Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr rücken vor und retten vier Verletzte, darunter zwei Kinder, aus dem Gefahrenbereich. Sofort übernehmen die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und beginnen mit der Erstversorgung. Jetzt gilt es für die Führungskräfte und den Notarzt die Situation richtig zu beurteilen und die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.
Eine erschreckend realistisch inszenierte Übung
Zum Glück handelte es sich bei diesem Szenario am 24. Februar 2016 im Merck-Stadion am Böllenfalltor nur um eine Großübung des DRK Ortsvereins Darmstadt-Mitte. In Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Darmstadt-Innenstadt wurden an diesem Abend 15 Notfallbilder mit Hilfe von realistisch geschminkten und schauspielenden Verletztendarstellern geprobt. Simuliert wurde ein Fußballbundesligaspiel des SV Darmstadt 98. Da der DRK Ortsverein Darmstadt-Mitte bei allen Heimspielen des SV Darmstadt 98 die sanitäts- und rettungsdienstliche Absicherung übernimmt, befanden sich auch bei der Übung die ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer auf ihren Plätzen im Zuschauerbereich rund um das Stadion.
Von der Übungsleitung wurden nach und nach zeitlich parallel verlaufende Notfallbilder in die Übung eingespielt: So mussten die DRK-Einsatzkräfte nicht nur Patienten mit Verbrennungen und Rauchgasvergiftungen professionell versorgen, sondern auch bei Stichverletzungen, Knochenbrüchen und akuten Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems qualifizierte Erste Hilfe leisten.
Das Ziel dieser aufwendig inszenierten Großübung war es nicht nur die medizinische Versorgung der Patienten zu optimieren, sondern auch die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften der Feuerwehr und dem Rettungsdienst zu üben. Darüber hinaus sollten bewährte und auch neue Einsatzabläufe und Rettungstechniken in der Praxis kontrolliert und ggf. angepasst werden.
Hohes Stresslevel: Pyrotechnik und Verletztendarsteller
Aber auch die Führungskräfte mussten in dieser Großübung unter Beweis stellen, dass sie auch in einer stressigen Situation einen kühlen Kopf bewahren und klar kommunizieren können. Um die Einsatzkräfte an ihre persönlichen Belastungsgrenzen heranzuführen, wurden nicht nur etliche Notfälle gleichzeitig eingespielt, sondern auch pyrotechnische Effekte eingesetzt. Rauch, Licht und Explosionen wurden mit Hilfe der Pyrotechnikgruppe aus dem Kreis Bergstraße in das Szenario eingebaut. Die Verletztendarsteller waren nicht nur realistisch geschminkt, sondern sorgten mit ihrem schauspielerischen Talent für wirklichkeitsgetreue Situationen.
Am Ende zog Übungsleiter Phil Vogel ein überwiegend positives Fazit: „Ich bin schon sehr stolz auf unsere ehrenamtlichen Rotkreuzhelfer. Die haben heute wirklich gezeigt, dass sie auch unter großem Stress die richtigen Entscheidungen treffen und hervorragend Erste Hilfe leisten. Ein paar kleinere Fehler gab’s natürlich trotzdem und die werden wir jetzt in der Nachbereitung besprechen, damit es im Ernstfall wirklich perfekt funktioniert.“