05.10.2015: Betreiben der Notunterkünfte für Flüchtlinge durch das DRK
Am Abend des 17. Septembers erging für die Katastrophenschutz-Einheiten der Stadt Darmstadt erneut ein Einsatzbefehl für den Aufbau einer Unterkunft für Flüchtlinge.
Dieses mal galt es eine Notunterkunft für ca. 1000 Personen in Darmstadt aufzubauen. Relativ schnell wurde klar, dass es nicht möglich sein würde diese große Zahl an Plätzen in einem einzigen Gebäude bereit zu stellen. Hinzu kam, dass es aufgrund der Uhrzeit nicht mehr möglich sein würde die entsprechenden Liegenschaften zu finden, die Verantwortlichen zu erreichen und die erforderlichen Genehmigungen zu erstellen.
Am Freitag wurden von Verantwortlichen der Stadt, sowie der Feuerwehr Darmstadt mögliche Liegenschaften gesichtet und begangen. Da zu erkennen war, dass dieser Einsatz deutlich größere Ausmaße annehmen würde als der Letzte in der Michaelisstrasse wurde ab 14 Uhr am Freitag der DRK Einsatzstab durch den 1. Vorsitzenden Herrn Dr. Wehner einberufen. Kräfte des DRK Darmstadt-Mitte bauten die hierzu erforderliche Infrastruktur im Ausbildungssaal im DRK Heim in der Wolfskehlstrasse auf, so dass der Einsatzstab direkt nach der offiziellen Einberufung seinen Dienst aufnehmen konnte.
Gegen Freitag Mittag stand auch fest, dass es sich nicht um eine, sondern um drei Unterkünfte, sowie ein Objekt zur Erstregistrierung handeln würde. Die Feuerwehr hatte das Bürgermeister Pohl Haus in Wixhausen, die Sporthalle in der Alsfelder Strasse, sowie die Hirtengrundhalle in Eberstadt festgelegt. Direkt nach der Mitteilung der Objekte trafen sich der Zugführer des 1. BtZ und der Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr in der Alsfelder um den genauen Aufbau in der Halle festzulegen. Das notwendige Material und Personal wurde über den DRK Einsatzstab angefordert. Bis 22 Uhr wurden in der Halle ein Bereich zur Sanitätsversorgung, ein Arztzimmer, Logistik, Baby-Wickelraum, Duschbereiche, Toiletten und natürlich die Wohnbereiche ausgerüstet und gekennzeichnet.
Neben dem Aufbau der Unterkunft kümmerte sich der DRK Einsatzstab um die Einteilung des Personals und klärte offene Fragen. Ein wichtiges Thema hierbei war die Registrierung der Flüchtlinge. Für die Registrierung von Betroffenen gibt es zwar Vordrucke die im Bereich des Katastrophenschutzes zum Einsatz kommen, diese treffen in der aktuellen Lage allerdings nur bedingt zu.
Die Ankunft der ersten Flüchtlinge war für den Sammstag abend gegen 23:30 Uhr angekündigt und darauf arbeiteten auch alle hin. Der Termin verschob sich im Laufe des Nachmittags immer weiter nach hinten. Am Ende kamen die Flüchtlinge müde und erschöpft gegen 03:30 Uhr am Sonntag morgen an. Es wurden Hygiene-Packs ausgegeben und im Anschluss konnten die Flüchtlinge in die bereitgestellten Duschanlagen und ihre zugeteilten Betten gehen.
Über die nächsten Tage kümmerten sich Kräfte des DRK um alle Bedürfnisse von Mahlzeiten, Arztsprechstunden, allgemeinen Fragen bis hin zur Ausgabe von neuer Kleidung.
Bei der Ankunft neuer Flüchtlinge, die in unregelmäßigen Abständen abends bis nachts stattfindet, wird in einem Gebäude am Bahnhof ein erster medizinischer Check, sowie eine Registrierung durchgeführt. Hierzu werden Einsatzkräfte des DRK sowohl für den Sanitätsteil, als auch für die Registrierung eingesetzt.
Am 21. 9. Wurden die Kräfte des DRK Darmstadt durch externe Einheiten verstärkt. Die Aufgabe der Darmstädter Kräfte war es nun den externen Einheiten beim Betrieb der Unterkünfte als Fachberater zur Verfügung zu stehen. Damit wurde erreicht, dass die externen Einheiten sich nicht immer wieder komplett in die Einsatzstelle einarbeiten mussten.
Seit dem 29.9. Werden die Unterkünfte nun durch die Bundeswehr betrieben. Das DRK stellt aktuell nur noch den Sanitätsdienst in den Unterkünften. Mit der veränderten Einsatzlage beendete der DRK Einsatzstab seine Tätigkeit – auch dieser war während der gesamtem Zeit tagsüber mit drei Kräften besetzt.