13.03.2020: Einsatz Bombenevakuierung
Einsatz für den 1. Betreuungszug Darmstadt Stadt.
Allgemeine Lage
Einsatz für den 1. Betreuungszug Darmstadt Stadt. Nach dem Fund einer 500-Kilo Fliegerbombe auf dem Darmstädter Messplatz infolge einer systematischen Suche des Kampfmittelräumdienstes wurden verschiedene Einheiten des DRK Darmstadt und der Feuerwehren alarmiert. Für eine geplante Evakuierung von 9000 Personen im Evakuierungsradius und eine Entschärfung am Freitag den 13.03.2020 sollten Notunterkünfte und Versorgungseinrichtungen aufgebaut werden.
11.03.2020 Vorbereitung auf die Evakuierung
Der Einsatz startete für die Einheit der Fachgruppe Technik und Logistik (TeLo) des 1. Betreuungszuges bereits am 11.03.2020. Mit dem Gerätewagen-Betreuung wurde Material zur Betreuung von Betroffenen verladen und in die Notunterkunft in der Sporthalle Kasinostraße verbracht. Im Anschluss haben die Einsatzkräfte zusammen mit der Berufsfeuerwehr Darmstadt und der Freiwilligen Feuerwehr Darmstadt-Innenstadt Festzeltgarnituren verladen und zu den Betreuungsstellen verbracht.
Am Abend haben weitere Teile des 1. Betreuungszuges, des 2. Betreuungszuges, der Bergwacht Darmstadt-Dieburg und der Feuerwehr Darmstadt, zunächst Schutzmatten für den Turnhallenboden, und die Festzeltgarnituren für 1000 Personen aufgebaut. Zudem wurden Registrierungsbereiche, Spielbereiche und eine Verpflegungsausgabe vorbereitet. Die Kapazität wurde planbar zunächst auf 1000 Personen pro Einrichtung gestuft. Jedoch sollte aufgrund der aktuell bestehenden Corona-Infektionen gemäß Vorgaben des Robert-Koch-institutes diese Kapazität nicht voll ausgeschöpft werden
12.03.2020 Vorbereitung auf die Evakuierung - Aufbau Betreuungsstelle Darmstadtium
Am Donnerstag den 12.03.2020 wurde hinsichtlich der bevorstehenden Evakuierung eine weitere Betreuungsstelle mit integriertem Behandlungsplatz im Darmstadtium aufgebaut. Einheiten des 1. Betreuungszuges und des 1. Sanitätszuges sowie die Bergwacht Darmstadt-Dieburg verlegten auch hier zunächst Gummischutzböden und bauten Liegemöglichkeiten für Pflegebedürftige und heimbeatmete Patienten auf. Ein weiterer Aufenthaltsbereich für 1000 Betroffene ermöglicht eine bessere Verteilung der Betroffenen gemäß Vorgaben des Landes Hessens und des Robert Koch Institutes hinsichtlich der Corona Infektion. Vor jeder Betreuungsstelle ist zudem ein Infektionszelt verfügbar und wird im Bedarfsfall besetzt.
Helfer der Fachgruppe TeLo des 1. Betreuungszuges bauten zudem mit einem Fachmann für IuK des DRK Darmstadt den Einsatzleitwagen 2 (ELW2) des DRK auf. Hier wird später das Kreisauskunftsbüro (KAB) und die Abschnittsleitung Betreuung (EAL) untergebracht sein
13.03.2020 Einsatz für alle Einheiten des Kreisverbandes Darmstadt Stadt e.V +++TICKER+++
5.30Uhr: Start des Evakuierungseinsatzes für alle Einheiten des DRK Kreisverbandes. Der 1. Betreuungszug wurde mit der Betreuung der Betreuungsstelle Darmstadtium beauftragt.
6.30Uhr: Inbetriebnahme Betreuungsstelle. Der erste Betreuungszug ist mit 30 Einsatzkräften für die Betreuung und den Betrieb der Betreuungsstelle vor Ort. Parallel sind im Darmstadtium neben einem Arzt auch der 1. Sanitätszug mit einem Gerätewagen Sanität zur Versorgung von Pflegepatienten.
In der Kasinohalle ist derweil der 2. Betreuungszug in der Betreuungsstelle Kasinostraße im Einsatz.
7.30Uhr: Die Evakuierung hat bereits begonnen! Polizei und Ordnungsbehörden räumen derweil den Nahbereich um die Bombe. 9000 gemeldete Personen in dem Bereich müssen bis 8:00Uhr die Wohnungen verlassen haben. Aufgrund der der Tageszeit und der Bitte der Stadt Darmstadt ist nicht mit vielen Betroffenen in den Unterkünften zu rechnen.
8.10Uhr: Beginn der Evakuierung. Transporteinheiten verbringen derweil die ersten sitzenden und liegenden Patienten in den Behandlungsplatz und in die Betreuungsstelle im Darmstadtium. Eine Staffel der Fachgruppe Technik und Logistik koordinieren die ankommenden Fahrzeuge und Betroffenen. Die Fachgruppe Betreuung und Verpflegung registriert derweil die ersten Betroffenen in der Notunterkunft und versorgt diese mit Warmgetränken und Verpflegung.
8.40Uhr: Die Polizei fährt weiterhin durch die Straßen und fordert alle Anwohner auf, ihre Wohnungen umgehend zu verlassen.
11.00Uhr Die Evakuierungsmaßnahmen dauern derweil noch an. Immer wieder sind vereinzelnd noch Personen in Wohnungen und auf der Straße. Nach der Abriegelung der Sperrzone wird ein Polizeihubschrauber die Sperrzone abfliegen. Derweil werden es auch mehr Betroffene, die sich in den Unterkünften einfinden.
13:00Uhr: Die Entschärfung der Fliegerbombe auf dem Messplatz beginnt.
14:30Uhr: Die Bombe ist erfolgreich entschärft! Danke an alle Darmstädter für Ihr Verständnis!
15:00Uhr: Der Rücktransport der Pflegepatienten und Betroffenen hat begonnen.
16:40Uhr: Die Einheiten sind derweil noch mit den Rückführmaßnahmen und dem Abbau beschäftigt. Dies wird noch bis in die Abendstunden andauern.